Diaspora und Widerstand:
“Treugemeinschaft sudetendeutscher Sozialdemokratie”(5)
SOMA Yasuo
Einleitung
1. Die Situation nach dem Ausbruch des Kriegs
1. 1 Kriegsziel Großbritanniens
1. 2 Richtlinien für die Auslandspolitik
2. Wiederaufbau des Staates oder Föderalisierung?
2. 1 Holmhurster Deklaration
2. 2 Memorandum von Beneš
Zusammenfassung
Wenzel Jaksch (1896-1966) war ein sudetendeutscher Sozialdemokrat, der während des Zweiten Weltkriegs im Exil in London sowohl gegen den Nationalsozialismus als auch gegen den Vertreibungsplan der tschechoslowakischen Exilregierung energisch Widerstand leistete. Sein Lebenslauf spiegelt die welthistorischen großen Umwandlungen in Mitteleuropa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wider. Trotzdem sind im Rahmen der Widerstandsforschung in Deutschland seine Tätigkeit und seine Beziehungen zu der Sopade und den anderen deutschen und österreichischen Widerstandsbewegungen bisher selten behandelt worden. Diese Abhandlung befasst sich deshalb mit der Diaspora und dem Widerstand der sudetendeutschen Sozialdemokratie um Wenzel Jaksch. Dabei wird auf zwei wichtige Forschungsansätze eingegangen: die Untersuchung von Mark Mazower über die ethnischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten in Europa und die klassischen Studien von Arno J. Mayer über die Kriegsziel- und Friedenspolitik während und nach dem Ersten Weltkrieg.
Im letzten Heft wurde die Neukonstituierung der Partei als “ Treugemeinschaft sudetendeutscher Sozialdemokratie” vor dem Zweiten Weltkrieg in ihrer Beziehungen zu dem tschechoslowakischen Exilpolitiker Beneš, der Sopade und der Sozialistischen Arbeiter-Internationale betrachtet. Jetzt wird die Situatuon nach dem Ausbruch des Kriegs vor allem in Bezug auf das Kriegsziel Großbritanniens, die Auslandspolitik der Sudetendeutschen Sozialdemokratie und das Memorandum von Beneš untersucht.