Diaspora und Widerstand:“Treugemeinschaft sudetendeutscher Sozialdemokratie”(14)
SOMA
Yasuo
Einleitung
1. Geduldspiel
in Jalta
1.1. Vorherige Verstandigung zwischen Churchill und Roosevelt
1.2.
Zukunft des Polenproblems
2. Chaotische
Umstande in Prag
2.1. Benešs
Heimkehr
2.2. Jakschs Kampagne
Zusammenfassung
Wenzel
Jaksch (1896-1966) war ein sudetendeutscher Sozialdemokrat, der wahrend des Zweiten Weltkriegs im Exil
in London sowohl gegen
den Nationalsozialismus als auch gegen den Vertreibungsplan
der tschechoslowakischen
Exilregierung energisch
Widerstand leistete.
Sein Lebenslauf spiegelt die welthistorischen
grosen Umwandlungen in
Mitteleuropa in der
ersten Halfte des 20.
Jahrhunderts wider. Trotzdem sind im
Rahmen der Widerstandsforschung
in Deutschland seine Tatigkeit und seine Beziehungen zu der
Sopade und den anderen
deutschen und osterreichischen Widerstandsbewegungen bisher
selten behandelt worden. Diese Abhandlung
befasst sich deshalb mit der
Diaspora und dem Widerstand der sudetendeutschen
Sozialdemokratie um Wenzel Jaksch. Dabei wird
auf zwei wichtige Forschungsansatze eingegangen:
die Untersuchung von Mark Mazower uber die ethnischen,
religiosen und sprachlichen Minderheiten in
Europa und die klassischen Studien von Arno
J. Mayer uber die Kriegsziel- und Friedenspolitik wahrend und
nach dem Ersten
Weltkrieg.
Im letzten Heft (Nr. 87, Dez.
2013) wurden die Nachkriegsplane der Sowjetunon und die Sackgasse
des Polenproblems gepruft, und die Konkretisierung des Umsiedlungsplans in Benešs
Kalkul und Jakschs Hilflosigkeit bis Ende
1944 geklart. In diesem
Heft werden erstens die
Diskussionen und die Gegensatze der drei
Alliierten uber das
Polenproblem in der
Konferenz von Jalta,
zweitens Benešs Heimkehr in die befreite Tschechoslowakei und Jakschs
Kampagne in London gegen
den Umsiedlungsplan in der ersten Halfte
von 1945 untersucht.